Ein männlicher Patient, 45 Jahre, stellt sich mit tiefsitzenden Rückenschmerzen in der Praxis vor. Er berichtet über starken Rückenbeschwerden seit cirka einer Woche, welche besonders morgens stark auftreten. Mit seinem kleinen Sohn hatte er Fahrradfahren geübt, gab er an. Der Besuch beim Hausarzt und die anschließende Vorstellung beim Orthopäden ergaben keine strukturellen Schädigungen.
Bei der manualtherapeutischen Untersuchung, die die gesamte Wirbelsäule sowie die unteren Extremitäten umfasste, stellte ich Störungen im Bereich des thoracolumbalen Übergangs (Übergang Brust- in Lendenwirbelsäule), im lumbosacralen Übergang (Übergang Lendenwirbelsäule zum Becken) sowie Störungen im Beckenbereich (Kreuz-, Darm- und Schambein) fest. Die gezeigten Fehlstellungen entsprachen einem fehlerhaften Bewegungsmuster, welches durchaus bei den durchgeführten Fahrradübungen entstanden sein konnte.
In der ersten Behandlung setzte ich zur Lösung der Fehlhaltung parietale Mobilisationstechniken in den gestörten Wirbelsäulenabschnitten, des Zwerchfells, der unteren Rippen sowie des Beckens ein. Dadurch liesen sich die funktionellen Störungen rasch minimieren. Um den Therapieerfolg zu stabilisieren legte ich ein kinesiologisches Tape im Bereich der Lendenwirbelsäule an.
Der Patient verspürte nach der ersten Behandlung eine deutliche Schmerzreduktion und Verbesserung der Beweglichkeit. In den folgenden Behandlungen ging ich noch einmal besonders auf myofasziale Spannungsstörungen ein, so dass der Patient beschwerdefrei war.